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Bei Dentsply Sirona läuft die Fusion aus dem Ruder

19.07.2017 | Grenzhof bei Mannheim Am 17./18.07.2017 haben sich die Betriebsräte der noch frisch fusionierten Dentsply Sirona Gruppe bei Mannheim getroffen, um eine erste Bilanz zu ziehen.

Grenzhof bei Mannheim

Am 17./18.07.2017 haben sich die Betriebsräte der noch frisch fusionierten Dentsply Sirona Gruppe bei Mannheim getroffen, um eine erste Bilanz zu ziehen. Vor etwas mehr als einem Jahr haben sich die beiden in den USA börsennotierten Gesundheitskonzerne Dentsply und Sirona zu einem Unternehmen zusammengeschlossen. Nun sollen seit über einem Jahr die Synergien der beiden Konzerne gehoben werden. Dazu sollen Teile der Produktion, des Vertriebs und der Verwaltung zusammengezogen werden. Betroffen sind die Standorte der Gruppe in Mannheim, Bensheim, Hanau und Konstanz.

Nach Ansicht der beiden zuständigen Gewerkschaften IG Metall und der IGBCE wird hier zwanghaft für die Bewertung an der Börse in den USA versucht etwas besser aufzustellen, ohne einen wirklichen Plan dahinter zu haben. So hat das Info Institut aus Saarbrücken die geplanten Umstrukturierungen als nahezu wirkungslos analysiert. Es besteht jedoch die große Gefahr, dass die Kunden durch die geplanten Maßnahmen verprellt werden.

Hierzu sagt die bisherige KBR-Vorsitzende Ingeborg Klaus aus Bensheim: “Es ist beängstigend, wie leichtfertig der Arbeitgeber – trotz erheblicher Vorbehalte aus den Belegschaften – Erfolge und Kundenbeziehungen aufs Spiel setzt“.

 

Geplant ist die Schließung des Standortes in Mannheim und die Verlagerung der Produktion nach Schweden, das Zusammenziehen des Vertriebs in Bensheim, die Verlagerung der Logistik nach Venlo/Niederlande sowie weitere kleinere Maßnahmen. Insgesamt sind von den geplanten Maßnahmen etwa 850 Arbeitnehmer betroffen, von denen nach Schätzungen der IG Metall und IGBCE etwa 350 – 400 ihren Arbeitsplatz verlieren werden.

 

Derzeit beantragt der Arbeitgeber die Einsetzung von Einigungsstellen vor den zuständigen Arbeitsgerichten mit dem Ziel die Verhandlungen zu beschleunigen.

Derweilen versuchen die Betriebsräte alles, um den Aufsichtsrat in York von der Gefahr dieser Umstrukturierungen zu überzeugen.

Hierzu wurde auch ein offener Brief an das obere Management in den USA und die Mitarbeiter formuliert.

 

Der BR-Vorsitzende Oliver Si Ali vom betroffenen Standort in Konstanz sagt hierzu: “Funktionierende Strukturen werden bei uns in Konstanz ohne Not zerstört und es droht ein riesiger Wissensverlust für das Unternehmen, weil die Mitarbeiter nicht von Konstanz nach Bensheim wechseln werden“.

 

 

Darmstadt, 17.07.2017

IMPRESSUM: IGBCE und IG Metall Darmstadt, verantwortlich: Jürgen Glaser und Jochen Homburg (V.I.S.D.P.)

 

 

Von: ck

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