01.04.2025 | Warnstreik im Kfz-Handwerk: 200 Beschäftigte bei Wiest und Mercedes in Darmstadt machen Druck in der Tarifrunde
Darmstadt, 1. April 2025 – Es war laut, es war deutlich, und es war überfällig: Rund 200 Beschäftigte der Wiest Autohäuser und der Mercedes-Benz Niederlassung Darmstadt haben heute mit einem einstündigen Warnstreik ein starkes Signal an die Arbeitgeber gesendet. Ihre Botschaft: Wir haben genug gewartet – jetzt muss was passieren.
Hintergrund ist die laufende Tarifrunde im hessischen Kfz-Handwerk. Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Entgelt, eine monatliche Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro sowie eine soziale Komponente für besonders belastete Beschäftigtengruppen.
„Unsere Kolleginnen und Kollegen leisten tagtäglich hervorragende Arbeit – unter immer größerem Druck und mit vielen Überstunden“, sagt Helge Weingarten, Handwerkssekretär der IG Metall Darmstadt. „Trotzdem hinken ihre Löhne der Inflation noch immer hinterher. Die 6,5 Prozent sind nicht nur angemessen – sie sind längst überfällig.“
Auch die Betriebsräte finden klare Worte.
„Unsere Leute geben alles – aber in der ersten Verhandlung kam von den Arbeitgebern kein einziges Angebot“, erklärt Marc Arnold, Betriebsratsvorsitzender der Wiest Group. „Das sorgt für Frust. Und genau deshalb stehen wir heute hier: Wir haben es satt.“
Klaus Schollmeier, Betriebsratsvorsitzender bei Mercedes-Benz Darmstadt, ergänzt: „Unsere Werkstätten laufen am Anschlag. Es braucht endlich faire Löhne und echte Entlastung – nicht weiter Ausflüchte.“
Dass die Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde am 25. März in Offenbach kein Angebot vorgelegt haben, sorgt für zusätzliche Empörung. Dies obwohl die wirtschaftliche Lage im hessischen Kfz-Gewerbe gut ist und die Umsätze zuletzt deutlich gestiegen sind.
Die IG Metall macht klar: Dieser Warnstreik war nur der Anfang. Weitere Aktionen sind in Planung. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 7. Mai angesetzt – bis dahin erwarten die Beschäftigten mehr als Schweigen: Sie erwarten Bewegung.