04.04.2025 | In der Mercedes-Benz Werkstatt (Anota) und im Lager der Volkswagen OTLG in Dieburg lief am 4. April nichts mehr: Statt weiter unter Druck zu arbeiten, legten 60 Beschäftigte die Arbeit nieder – und forderten endlich ein verhandlungsfähiges Angebot.
Dieburg, 4. April 2025 –
Es war der vierte Tag der Warnstreiks in der Kfz-Tarifrunde – und der zweite, an dem in gleich zwei Betrieben in Dieburg die Arbeit zum Erliegen kam: Bei der Mercedes-Benz Niederlassung, vertreten durch Anota, standen die Hebebühnen still. Und im Zentrallager der Volkswagen OTLG rollte kein einziges Teil über die Rampe.
60 Kolleginnen und Kollegen beteiligten sich am Warnstreik – organisiert, entschlossen und in guter Stimmung. Ein eigens ausgerüstetes Grillfahrrad sorgte bei Anota für die passende Versorgung.
„Beim Warnstreik steht heute alles still bei Anota – aber die Stimmung ist blendend. Trotz des unverschämten Verhaltens der Arbeitgeberseite." sagt Anusch Arash-Asish, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Darmstadt.
„Die Kolleginnen und Kollegen sind bestens vorbereitet. Sollte von den Arbeitgebern weiterhin kein faires Angebot kommen, sehen wir uns wieder vor den Werkstoren.“
Inken Emich, Betriebsrätin der Mercedes-Benz Niederlassung (Anota) in Dieburg, ergänzt:
„Die Diskussionen über den geplanten Verkauf der Niederlassungen verunsichern die Belegschaft. Gleichzeitig wird erwartet, dass wir immer mehr leisten – aber bei der Tarifrunde kommt nichts zurück. Das ist keine Wertschätzung.“
Auch bei Volkswagen OTLG ist die Enttäuschung groß.
Thomas Gabel, Betriebsratsvorsitzender, erklärt:
„Unsere Leute im Lager leisten Tag für Tag eine Riesenarbeit. Ohne uns läuft kein Ersatzteil ins Autohaus. Dass die Arbeitgeber nicht mal ein Angebot vorlegen, ist völlig unverständlich.
Die IG Metall fordert:
• 6,5 Prozent mehr Entgelt
• 170 Euro mehr Ausbildungsvergütung
• Eine soziale Komponente für besonders belastete Beschäftigte
Die Arbeitgeberseite hat in der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 7. Mai angesetzt.