Bündnis fordert bessere Hilfen für Studierende in Darmstadt

Ohne Wenn und Aber- Hilfen für Studierende jetzt!

29.03.2021 | forderten etwa 100 Demonstrierende am Wochenende für eine Ausweitung der Corona-Hilfen für Studierende. Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien und Hochschulgremien hatte dazu aufgerufen.

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"Es ist nicht länger hinnehmbar, dass Studierende sich mit unzureichenden Nothilfen abfinden müssen, die oftmals nicht einmal reichen, um die Miete zu zahlen. Notwendig ist deshalb eine Erhöhung und deutliche Ausweitung der Nothilfen. Diese müssen auch über einen längeren Zeitraum ausgezahlt werden“, bekundete Joshua Seger von der IG Metall Jugend Darmstadt vor den etwa 100 Demonstrierenden. Zudem müssten die Zugangsvoraussetzungen für BAföG herabgesetzt, Verdienst- bzw. Behaltsgrenzen gesenkt und das BAföG selbst erhöht werden. Ziel müsse das BAföG für alle sein. „Auch muss über die studentische Krankenversicherung und die Familienversicherung gesprochen werden. Beiträge zur Krankenversicherung sollten während der Corona-Krise ausgesetzt werden, um Studierende zu entlasten“, so Seger.

Öffnungsschritte seien für Fußballstadien und Mallorca-Urlaub geplant. Eine Öffnungs- und Teststrategie für Universitäten und Hochschulen gebe es aber nirgends. Die politische Prioritätensetzung sei absurd, stellte Seger fest. Hier werde deutlich, dass der Kapitalismus ein nur der Wirtschaft und nicht dem Menschen dienendes System sei. Der Kapitalismus gebe keine Antworten auf die demokratischen und sozial-ökologischen Fragen dieses Jahrhunderts.

Begrüßen konnte das Bündnis aus IG Metall Jugend, ver.di, DGB, dem AStA der TU Darmstadt, der Linken und den Jusos auch den Bundestagsabgeordneten Jörg Cezanne. Dieser sprach die unter Corona gewachsene Ungleichheit an und verurteilte die Corona-Politik der Bundesregierung, welche sich vor den Unternehmen wegducke, anstatt ihnen klare Vorgaben zur Eindämmung der Pandemie zu machen. Die Linke habe schon im letzten Jahr einen Antrag zur sofortigen Erhöhung und Ausweitung des BAföG in den Bundestag eingebracht. Dieser sei leider von den Regierungsparteien abgelehnt worden.

Der Vorsitzende der ver.di Vertrauensleute an der TU Darmstadt, Johannes Reinhard, prangerte die prekären Arbeitsbedingungen für wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte an der Darmstädter Universität an. Befristungen und geringe Löhne erhöhten gerade in der Corona-Krise die Existenzängste. Beschäftigte an Universitäten müssten endlich aus der Prekarität geholt werden. Dafür brauche es klare politische Vorgaben und gewerkschaftliche Organisation.

 

Von: ne

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